von Andreas Berger
Prof. Helmut Berger wurde 1913 in Dresden geboren und starb 2010 in Leipzig 97-jährig. Er gehörte zu den Erstbewohnern der „Intelligenzhäuser“ An der Tabaksmühle, die 1950-51 gebaut wurden.
Von Erfurt zog er mit seiner Ehefrau Annerose und den Kindern Barbara und Michael 1951 hierher. Das dritte Kind Andreas wurde 1953 hier geboren.
Seine wissenschaftliche Laufbahn begann an der Bergakademie Freiberg, wo er 1938 das Diplom als Bergingenieur erhielt.
Während des Krieges war er in Norwegen stationiert, 1945 geriet er in französische Gefangenschaft, aus der er spektakulär mit dem Fahrrad floh. Im Zentralen Konstruktionsbüro der metallurgischen Industrie Leipzig war er Leiter der Bergbauprojektierung.
1954 wurde er zum Professor an die Hochschule für Bauwesen berufen, obwohl er nicht der damaligen Einheitspartei angehörte und dank hoher fachlicher Kompetenz „in Ruhe gelassen wurde“.
In der Hochschule für Bauwesen, jetzt HTWK, bildete er Generationen von Bauingenieuren aus. Seine humorvolle Art, mit welcher er in Vorlesungen die Aufmerksamkeit seiner Zuhörer weckte, bleibt unvergessen.
Als Inhaber des Lehrstuhls für Bodenmechanik und Grundbau im gleichnamigen Institut forschte er auf verschiedenen Gebieten der Bodenmechanik.
1961 erschien das Brockhaus-Taschenbuch der Geologie, in dem er das Kapitel Technische Gesteinskunde schrieb.
Er betreute eine Vielzahl von Doktoranden und war an nationalen und internationalen Fachgremien beteiligt.
Seine Emeritierung in den Ruhestand erfolgte 1978.
Zu seinen Hobbys gehörten Basteln und Werkeln auf hohem fachlichen Niveau, auch war er sehr hilfsbereit bei nachbarschaftlichen „Nöten“.
Sein großes Interesse galt den frühen geschichtlichen Kulturen (Kelten, Sumerer, Skythen), aber er hatte auch ein starkes Interesse an tagespolitischen Ereignissen.
Er engagierte sich besonders für seine Familie als Vater, Großvater und Urgroßvater.
Sein Haus „An der Tabaksmühle“ wurde von seiner Enkelin Anne und ihrer Familie bezogen.